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Ernährung und Erinnerung als Mangelursache

Der Heilblog 03 – Willkommen Gesundheit – 23. April 2022

Das Thema Ernährung begleitet mich von Jugend an. Meine Mutter war eine hervorragende Köchin und darüber hinaus über Nahrung und Gesundheit immer bestens informiert. Ich wurde von ihr geschult in den entscheidenden Fragen: Was koche ich für die Gesundheit und wie koche ich für die Gesundheit?! Der einzige Nachteil: Ich wurde aus Liebe gemästet. Die Vorteile überwiegen allerdings bis heute um das Vielfache...

Gesunde Ernährung beginnt am besten so früh wie möglich. Mein Großvater, der seinen Arbeitsweg als Metzger begonnen hatte und sein Leben lang sparsam war, gab mir einen weisen Rat mit. Ich teile ihn mit all denen, die beim Essen sparen: Iss über deine Verhältnisse, wohne deinen Verhältnissen entsprechend und kleide dich unter deine Verhältnisse." Das Letzte muss ja nicht sein, das Erste sehr wohl.

Der Körper erinnert sich an das Nahrungsangebot, das er von klein auf erhält. Was der Bauer nicht kennt, isst er nicht! Sie kennen diese Regel, doch deren offensichtliche Wahrheit ist nur ein Teil. Das Entscheidende, das sich hinter diesem Spruch verbirgt ist die Tatsache, das der Körper alle die Stoffe, die er nicht früh kennengelernt hat, später nicht mehr richtig erkennt, aufnimmt und verwertet. Sie sind ihm unbekannt.

Mängel werden sehr früh geboren und dann weiter gepflegt. Daher erweitere ich den Bauernspruch auf „Was der Körper nicht kennt, das will er nicht." Erst nach vielen Jahren der Praxis habe ich dies verstanden. Das ist nämlich der Grund warum Patienten nach erfolgreicher Therapie doch immer wieder zu ihren ursprünglichen Befundkonstellationen zurückkehrten. Sie lieben ihren Mangel, weil sie ihn früh im Leben kennengelernt haben. Das gilt natürlich auf für die psychische Seite der Medaille Mensch. „Was die Psyche oder Seele nicht kennt, das will sie nicht."

Daher ist es ein Irrtum zu meinen ein Problem sei einmal gut behandelt worden und damit ausgeheilt und Geschichte. Denn die Geschichte wiederholt sich, wenn nicht grundlegende Änderungen beibehalten werden und bleiben.

Thromboserisiko und Störungen des Fetthaushaltes

  • Dr. Andreas Oberhofer Samstag, 23. April 2022 von Dr. Andreas Oberhofer

    Wie der Zufall so spielt hatte ich in den letzten drei Wochen zwei recht junge Patientinnen mit einer tiefen Beckenvenenthrombose. Dabei kommt es zu einem teilweisen oder kompletten Verschluss der großen Venen im Becken durch einen Thrombus, also einem Pfropfen aus Blutgerinnsel. Es gab keine wirklich schlüssige Erklärung.

    Was aber auffiel waren katastrophale Werte in der Verteilung der verschiedenen Fettsäuren. Die Omega 3 Fettsäuren waren alle viel zu niedrig, im Vergleich zu den Referenzwerten erreichten sie teilweise sogar nur ein Zwanzigstel der empfohlenen Werte. Die Balance zwischen den Omega 6 und den wichtigen Omega 3 Fettsäuren war total gekippt und aus dem Lot. Die Gesundheitsampel stand auf Rot und das schon lange.

    Die norwegische Tromsø Studie erfasste über 16 Jahre die Ernährung von mehr als 23.000 Probanden. Das Ergebnis kann sich sehen lassen: Wer 3x wöchentlich und öfter Fisch aß, hatte ein um 22% geringeres Risiko an einer venösen Thromboembolie zu erkranken und ... „der Verzehr von mindestens 3 Portionen Fisch pro Woche in Ergänzung mit ω-3-Supplementen kann das Risiko für venöse Thromboembolien halbieren.“ [1,2]

    Noch ein Hinweis zum Alter: Wer glaubt Jugend schützt, der irrt. Denn die Versorgungssituation mit den gesunden langkettigen Omega 3 Fettsäuren ist bei beiden Geschlechtern in der Jugend am schlechtesten.

    Quellen: [1] Wilsgaard, T., Loehr, L.R., Mathiesen, E.B. et al. Cardiovascular health and the modifiable burden of incident myocardial infarction: the Tromsø Study. BMC Public Health 15, 221 (2015). https://doi.org/10.1186/s12889-015-1573-0; [2] The Journal of Nutrition, Volume 144, Issue 6, June 2014, Pages 861–867, https://doi.org/10.3945/jn.113.189548;

Das Essen und die große Angst

Die Angst vor dem Zunehmen und vor dem Übergewicht ist allgegenwärtig. Wir leben in einer Paradoxie zwischen Luxus und Überfluss einerseits und Kasteiung und Selbstkontrolle andererseits. Die Fragen sindwarum und wofür?

Das höhere Gut, das Ziel dieser Entbehrungen ist nur mehr ein äußeres. Allerdings leidet ohne Genussfähigkeit auch die Sinnlichkeit.

Der Widersinn verwundert.

Die richtigen Präparate machen den Unterschied

Omega 3 Fettsäuren gibt es mehrere. Es ist daher bedeutsam welche davon im Defizit sind und damit ausgeglichen werden müssen. Das schaffen aber nicht alle Präparate gleichermaßen gut. Denn die Zusammensetzung ist unterschiedlich und die Qualitätsunterschiede sind riesig.

Neben der Qualität ist allerdings die Quantität entscheidend. Zu wenig bringt nichts. Die Dosierung unterscheidet sich auch von Präparat zu Präparat. Algenöl ist eine sehr nachhaltige Alternative. Ich empfehle es immer mehr auch aus ethischen Gründen und bei bestimmten Darmproblemen hat es gravierende Vorteile.

Und dann kommt die unausweichliche Frage: Wie lange muss ich das einnehmen? Zu dieser Frage gibt es vielleicht einmal einen Beitrag wenn ich die Nerven dazu habe. Aber doch eine kurze Antwort. Wenn eine Lebensumstellung notwendig ist - aus welchen Gründen auch immer - so hat sie kein Ablaufdatum.

Teilen - bitte sehr gerne, wenn Ihnen die Beiträge Freude bereitet haben, und danke dafür!

Ausblick: Der nächste Heilblog wird sich mit Kunst, Farben und der Psyche beschäftigen. Freuen Sie sich!

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Für mehr Interessantes gibt es hier den Zugang zu meiner Ordinationswebseite: www.dr-oberhofer.at

Bildnachweis: © paul – stock.adobe.com; © Jenny Sturm – stock.adobe.com; © ronstik – stock.adobe.com; Common and Golden Carp (1935) by Ohara Koson. Original from the Los Angeles County Museum of Art. Digitally enhanced by rawpixel. Public Domain. Free CC0 Image.

Ohara Koson (1877-1945), geboren in Kanazawa, Nordjapan, war einer der bedeutendsten japanischen Künstler des 20. Jahrhunderts. Er war bekannt für seine wunderschönen Illustrationsdrucke von Vögeln und Blumen (kacho-e), die Teil der Shin-Hanga-Bewegung (neue Drucke) waren.

Francois Boucher. The Triumph of Venus (1740) famous painting. Original from Wikimedia Commons. Digitally enhanced by rawpixel. Public Domain Free CC0 Image.

Schöner – armer Teller

Essen das traurig + krank macht

Essen das traurig + krank macht

Ich möchte höchst interessante Ergebnisse mit Euch teilen, die mich erstaunt haben. Ich mache ja in meiner Praxis seit vielen Jahren Analysen der Fettsäuren im Körper. Dabei werden ganze 24 verschiedene Fettsäuren gemessen. Begonnen habe ich damit einerseits aus klaren medizinischen Gründen um Risikofaktoren abzuklären. Andererseits konnte ich die ewig stereotype Frage "Wie ist mein Cholesterin?" nicht mehr hören ohne wenigstens die Patienten darauf aufmerksam zu machen, dass es auch andere, meistens wichtigere Werte gibt als nur Cholesterin und die Triglyceride.

Die Ergebnisse dieser Fettsäuren - Analyse sind sehr oft trist. Häufig fehlt es an allen Ecken und Enden. Doch es gibt drei besondere Risikogruppen. Die ersten sind die Billigesser. Sie essen einfach Müll. Die zweite Gruppe leuchtet auch ein. Es sind die Jäger. Denn die meisten Jäger essen ihr erlegtes Wild fast zur Gänze. Durch die Menge des Fleischkonsums steigen die Omega 6 Fettsäuren enorm an. Besonders die dadurch oft beträchtlich erhöhte Arachidonsäure fördert damit Entzündungen aller Art.

Die spannendste Gruppe mit den weitaus am schlechtesten Werten sind jedoch Frauen, die auf ihre Ernährung achten und panisch jedem Fett aus dem Wege gehen. Das Ergebnis der Fettvermeidung sind teils doppelt so schlechte Werte wie die der Jäger!

Die erste Untersuchung dieser Art war reiner Zufall. Da ich diese Risikogruppe seither öfter auf Störungen des Fettsäuren Status hin untersuche, habe ich noch weit katastrophalere Werte gesehen. Fazit: Hungern ist ungesund und fettlosessen schadet sowohl dem Körper als auch der Psyche!

Die Cholesterinlüge

Fische = Das Fett aus dem Meer

Fische = Das Fett aus dem Meer

Es besteht kein Zweifel an der Tatsache, dass hohes Cholesterin ungesund ist und ein hohes Risiko darstellt. Die Lüge liegt in der Therapie. Denn eine Umstellung der Lebensweise mit einer umfassenden Korrektur der Ernährung bringt in kurzer Zeit phantastische Ergebnisse:

Hier ein aktuelles Beispiel aus meiner Praxis:

Bei einem Patienten verbesserte sich heuer innerhalb von zwei Monaten das Cholesterin von 280 auf 201 und das besonders schädliche LDL Cholesterin sank von 204 auf 118. Ohne Medikament, allerdings mit viel Fett, aber dem richtigen! :-)

Andreas Oberhofer 23.4.2022

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